Willi Bothe im Beckenpflegerportrait (Juni 2004)
In dem Beckenpflegerportrait stellen wir Ihnen unsere Vereinsmitglieder vor, die ein Aquarium oder Terrarium in der Ausstellung pflegen.
Im Juni haben wir unseren Vereinsfreund Willi Bothe (Foto) befragt, der in der Ausstellung ein Paludarium mit Zwergregenbogenfischen und diversen anderen klein bleibenden Arten pflegt.
Er ist seit 27 Jahren Mitglied in unserem Verein und begleitet im Vorstand z.Zt. das Amt des Bücherwartes.
Zu erwähnen ist außerdem, daß Willi ein echter Experte in Sachen einheimischer und tropischer Pflanzen ist. Daß er ein guter Hobbykoch ist, hat er schon oft bei Festlichkeiten in unserem Verein bewiesen.
Was fasziniert Dich am meisten an der Aquaristik oder Terraristik?
Willi Bothe: Die Einrichtung und Pflege eines Aquariums stellt einen immer wieder vor die Herausforderung ein sowohl für Fisch wie auch Mensch ansprechendes Biotop zu gestalten. Als Ergebnis kann man (Frau) dann Stunden der Entspannung beim Betrachten und Beobachten des Aquariums verbringen.
Wie bist Du zu diesem Hobby gekommen?
Willi Bothe: Im Alter von 9 Jahren fing alles an, unmittelbar am Dorf in dem ich groß geworden bin fließt die Innerste, ein Fluss der im Harz entspringt. Da haben wir Kinder Elleritzen und Stichlinge mit selbstgebauten Käschern gefangen und zu Hause in ein großes Bonbonglas gesetzt. Max. 3 Stunden später waren die Fische tot. Dann hat mein Vater mir verboten weiterhin Fische zu fangen, ich solle mir wenn ich so verrückt auf Fische bin, eine Goldfisch kaufen. Gesagt getan für 20 Pfennig eine Goldfisch in der Stadt gekauft und den ins Bonbonglas von 4 Liter Volumen gesetzt. Das war mein erstes Aquarium. Jeden Tag frisches Wasser und alle 4 bis 6 Wochen einen neuen Goldfisch, heute weis ich warum die Goldfische eine so kurze Lebenszeit hatten, damals war ich immer traurig wenn ich wieder einen Fisch begraben musste. Irgendwann war ein Cousin meines Vaters zu Besuch, sah das Glas mit dem Goldfisch und war entsetzt wie man einen Fisch in so einem kleinen Behältnis pflegen kann. "Ich habe noch ein Aquarium zu Hause stehen, willst Du das haben ?" . Meine Eltern waren einverstanden und am nächsten Tag hatte ich ein Aquarium 60 x 50 x 50 cm, was ein Riesenteil. Zuerst Goldfische, dann kam ein Katzenwels dazu uns später dann die ersten Guppys und Prachtbarben, der Katzenwels verspeiste die Guppys und ich wunderte mich warum die Fische immer weniger wurden obwohl mir der Zoohändler gesagt hatte Guppys vermehren sich wie die Kaninchen. Als ich dann in die Lehre kam und eigenes Geld verdiente bin ich dann endgültig auf die Ppflege von Warmwasserfischen umgestiegen.
Das Gebiet der Aquaristik/ Terraristik ist sehr umfangreich bzgl. der verschiedenen Arten, der Pflanzen oder die Zucht, etc. Gibt es hierbei einen Bereich der Dich besonders interessiert bzw. auf den Du Dich vielleicht spezialisiert hast?
Willi Bothe: Lange Zeit habe ich Tanganjikabarsche und später dann Malawibarsche gepflegt. Momentan bin ich wieder in meine aquaristische Anfangszeit zurückgekehrt, ich pflege in meinem gut bepflanzten Becken lebendgebärende Zahnkarpfen und Hochlandkärpflinge. Ich bezeichne mich eigentlich als Allrounder in Sachen Aquaristik.
Die Möglichkeiten in unserem Hobby sind oft davon abhängig, wie das Platzangebot zu Hause ist bzw. was die finanziellen Möglichkeiten zu lassen. Die Anschaffung eines Seewasseraquariums scheitert z.B. häufig wegen den genannten Punkten. Angenommen, es gäbe keine Einschränkungen für Dich - wie würde dann Dein Traumaquarium/-terrarium aussehen?
Willi Bothe: Ich habe mein Traumaquarium und Terrarium. Das Aquarium ist 160 x 60 x 60 cm groß, im Unterschrank steht ein Terrarium 140 x 60 x 50 mit Leopardgeckos besetzt. Die Abwärme des Terrariums dient als Heizung für das Aquarium, was auch für optimale Bodendurchflutung und damit verbundenen guten Pflanzenwuchs sorgt. Anschluss des Aquariums an die Wasserleitung und an Abfluss erleichtern den regelmäßigen Wasserwechsel und bringen eine enorme Zeitersparnis bei der regelmäßigen Pflege. Zum Mulm absaugen muss ich zwar noch den Schlauch benutzen, dadurch habe ich aber regelmäßig gedüngtes Wasser zum Giessen meiner Orchideen.
Zur Technik: Hamburger Mattenfilter, mit einer Pumpe 900 Ltr./h Beleuchtung 2 x 80 Watt u. 2 x 58 Watt Leuchtstoffröhren der neuen Generation T5 die getrennt über Schaltuhren gesteuert werden. CO² Anlage mit Nachtabschaltung, den Luxus einer automatischen pH-Steuerung habe ich bewusst nicht gewählt, man verliert dann aus meiner Sicht zu schnell den Bezug zur Wasserchemie und hat bei Ausfall dann die größten Probleme.
Was gefällt Dir besonders gut an unserem Verein?
Willi Bothe: Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, die Möglichkeit das Hobby auch intensiver zu betreiben und die Möglichkeit die Freizeit mit Freunden und Bekannten in unserem schönen Vereinsgelände zu verbringen.