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Gegen ein generelles Haltungsverbot von Wildtieren

Große Koalition will Tierhaltung einschränken / Fuldaer „Scalare“ unterstützen Unterschriftenaktion von VDA und DGHT

Seit Jahren schon versuchen manche Tier- und Umweltschützer mit Hilfe der Politik die Haltung von sogenannten Wildtieren zu verbieten. Argumentiert wird hierbei gerne mit Negativbeispielen wie z.B. der Geschichte mit der im Baggersee ausgesetzten Alligatorschildkröte im letzten Sommer. Die Presse erzeugt mit ihrer Berichterstattung dann ein Bild, dass die Tierhalter schlecht dastehen lässt. Aber darf man wirklich alle in einen „Topf“ werfen? Sicherlich nicht. Aktuell plant die Bundesregierung wieder einmal ein Gesetz, dass die Haltung von Wildtieren verbieten soll.

Die Tierhaltung hat eine Tradition, die bis in die Anfänge der Menschheit zurückgeht. In den meisten Fällen handelt es sich um Tierliebhaber, die sich verantwortungsvoll um ihre Schützlinge kümmern und durch Zucht und Verhaltensbeobachtungen wertvolle Erkenntnisse erzielen und aktiv zum Artenschutz beitragen. Insbesondere Vereine, wie beispielsweise die Fuldaer „Scalare“, haben es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Haltung von Tieren auch einen wichtigen Beitrag zum Artschutz zu leisten, was sich übrigens in der Satzung wiederfindet. So werden insbesondere die Mitglieder aus der Jugendgruppe in Hinblick auf Naturschutz und Lebensräume heimischer Pflanzen und Tiere durch Exkursionen sensibilisiert.

Die neu gewählte große Koalition plant nun ein Gesetz, das die Haltung von sogenannten Wildtieren verbieten soll. Liest man den geplanten Gesetzesentwurf stellt man fest, dass dieser formuliert wurde, ohne mit den Betroffenen vorher ernsthaft ins Gespräch zu gehen. Für Tierfreunde und Vereine wie die Fuldaer „Scalare“ hätte das fatale Folgen.

Aus diesem Grund haben sich die die Verbände der organisierten Tierhalter in einer Unterschriftenaktion zusammengeschlossen, die wir als Aquarien- und Terrarienverein „Scalare“ 1925/55 e.V. Fulda unterstützen. Wir würden uns nun sehr freuen, wenn viele Menschen mit ihrer Unterschrift unser Anliegen unterstützen würden. Unsere Vereinsmitglieder sind ab sofort (bis 25. März 2014) mit den Unterschriftslisten unterwegs und bei Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Koordinator und Hauptansprechpartner dieser Aktion ist von Seiten der Fuldaer „Scalare“ unser langjähriges Mitglied Uli Dehler. Wir danken heute schon für Ihre Unterstützung.

(sh)

 
Aktuelle Stellungnahme zum Haltungsverbot von Wildtieren vom Präsident des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e.V. (VDA) Dr. Stefan K. Hetz auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin:

http://www.youtube.com/watch?v=3NU3ZaDbk6E&feature=youtu.be

 

Auszug aus dem Koalitionsvertrag vom 16. Dezember 2013 zwischen CDU, CSU und SPD für die 18. Legislaturperiode (Punkt 4.2. „Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land“ - Unterpunkt „Umwelt/ Naturschutz und biologische Vielfalt“):

[…] Naturschutz und biologische Vielfalt
Wir wollen den Naturreichtum und die Artenvielfalt unserer Heimat bewahren. Die nationale Biodiversitätsstrategie wird umgesetzt. Das Nationale Naturerbe wird um mindestens 30.000 ha erweitert und hierfür Flächen, die aus der militärischen Nutzung genommen werden, von der Privatisierung ausgenommen und an interessierte Länder, Umweltverbände oder -stiftungen übertragen werden. Damit wird auch dem „zwei Prozent-Wildnis-Ziel“ bis 2020 bzw. dem „fünf Prozent-Ziel-natürliche Waldentwicklung“ näher gekommen. Das Förderprogramm „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ wird weitergeführt. Wir werden uns für eine „Alpenstrategie“ einsetzen. Das Nagoya-Protokoll wird schnellstmöglich ratifiziert und umgesetzt. Die Zusagen zum internationalen Biodiversitätsschutz werden eingehalten. Wir treten für Schutz, Erhalt sowie Wiederaufbau von Wäldern und Waldstrukturen sowie für eine damit verbundene Waldfinanzierung ein. Der REDD+ Mechanismus der Klimarahmenkonvention wird weiterentwickelt. Wir verbessern den Wildtierschutz und gehen gegen Wilderei sowie den illegalen Wildtierhandel und deren Produkte vor; Handel mit und private Haltung von exotischen und Wildtieren wird bundeseinheitlich geregelt. Importe von Wildfängen in die EU sollen grundsätzlich verboten und gewerbliche Tierbörsen für exotische Tiere untersagt werden. Die Koalition sorgt gemeinsam mit anderen Staaten für einen besseren Vogelschutz entlang der Zugrouten. […]

 
Lesetipps auf unserer Webseite zu diesem Thema:

Kommentar: "Alle in einen Topf geworfen" - Haltung von exotischen Tieren soll stark eingeschränkt werden (September 2007)

Klartext gesprochen: Erschreckende Anekdoten einer Zoofachverkäuferin zum Thema Tierhaltung (Dezember 2007)

Bild-Zeitung fragt Fuldaer „Scalare“ um Rat / Alliagtor-Schildkröte treibt ihr Unwesen in Badesee (August 2013)

 

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