Faszination Terraristik
Für den Menschen gehören Reptilien seit jeher zu den besonders faszinierenden Tieren und nur wenigen Geschöpfen begegnet er mit so starken Emotionen, die von Respekt, Furcht, aber auch Bewunderung geprägt sind. Neben den Panzerechsen beeindrucken besonders die Gift- und Riesenschlangen, die mit ihren imposanten Vertretern wie der Anakonda und den großen Pythons auf vielerlei Weise Einzug gefunden haben, in Legenden, Abenteuer- und Horrorgeschichten, und so die menschliche Phantasie beschäftigen. Wer sich (wie viele unserer Mitglieder) näher mit den oft auch farbenprächtigen Tieren beschäftigt, wird sicherlich in den Bann gezogen von der Vielgestaltigkeit dieser Wesen, die sich im Aussehen, in der Lebensweise und in der Wahl der Lebensräume zeigt. Zunehmende Umweltzerstörung und Entfremdung von den natürlichen Lebensräumen haben in den letzten Jahrzehnten der Haltung exotischer Tiere einen starken Auftrieb verschafft. Neben der Vogelhaltung und der Aquaristik ist vor allem der Terraristik eine größere Bedeutung zugekommen. Vielleicht verkörpern gerade diese urtümlichen Vertreter der Fauna etwas von der Sehnsucht nach unzerstörter Natur in unserer zivilisierten Welt. Da die Beschäftigung mit Tieren Verantwortung, Wissenszuwachs und Persönlichkeitsentwicklung fördert, gewinnt diese Form der Tierhaltung auch gesellschaftlich immer mehr an Bedeutung. Engagement für unsere Umwelt geht oftmals auf eine tiefe Liebe zur Natur und ihren Geschöpfen zurück. Nicht wenige unserer Terrarianer gelangten über die Beobachtung und Pflege von heimischen Amphibien und Reptilien in der Kindheit zu ihrem Hobby. Leider werden Reptilien immer noch in großer Anzahl zu Lederwaren oder Urlaubssouvenirs verarbeitet. Ihre Lebensräume werden zunehmend zerstört und auch die starke Nachfrage durch den Handel mag manche Art bedrängen. Mangelnde Kenntnisse und Missachtung der Bedürfnisse bei der Haltung führen dazu, dass diese Tiere oft regelrecht verkonsumiert werden. Diesen Missständen wollen wir entgegentreten. Terraristik muss heute vor allem daran orientiert sein, unsere Pfleglinge langfristig gesund zu erhalten und zur Nachzucht zu bringen. Bei einigen Arten kann durchaus von Erhaltungszuchten gesprochen werden und die Entnahme aus der Natur ist heute oft nicht mehr nötig. Dennoch, auch hier gibt es noch viel zu tun, da die Kenntnisse von der Biologie und der Fortpflanzung vieler Arten noch lange nicht ausreichend sind. Unser Verein soll jeden ansprechen, der mehr über diese Tiere erfahren möchte, an alle Terrarianer und vor allem an solche, die es erst noch werden wollen. Anhand unserer langjährigen Erfahrungen, Erfolge, aber auch Misserfolge hoffen wir, eine Hilfestellung geben zu können, um diese prächtigen und faszinierenden Tiere mit Freude und Erfolg zu pflegen.
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Fotos: Sven Haustein
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